Der Preis 2014

Preisträger*innen, Jury und Ausstellung

Hauptpreis 2014

Dirk Dietrich Hennig

Mit einer neuen Arbeit knüpft Dirk Dietrich Hennig an seine früheren Werkeum den fiktiven Künstler Jean Guillaume Ferrée an, der an einer seltenen Störung gelitten haben soll und diese in seinen Installationen und Collagen verarbeitete. Hennigs künstlerische Strategie spielt mit erfundenen Künstleridentitäten, die er so geschickt entwickelt und im musealen Betrieb verankert, dass es scheint, als hinterginge das Kunstsystem, dem wir alle ausgeliefert sind, sich selbst.

Jubiläumspreis 2014

Niklas Goldbach

Der diesjährig einmalig ausgeschriebene Jubiläumspreis anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Künstlerortes Worpswede wurde dem in Berlin lebenden Künstler Niklas Goldbach von einer Auswahlkommission auf Grund seines eingereichten Ausstellungskonzeptes zugesprochen, das in der Haupthalle des Museum von ihm umgesetzt wurde.

Mit Videos und Fotografien thematisiert Goldbach die untergeordnete Rolle des Menschen in einer eindrucksvollen Landschaft. Seine Werke weisen Bezüge zur Romantik aber auch zu biblischen Themen auf, die er stets mit seinem schwarz/weiß gekleideten symbolhaft für den Stadtmenschen stehenden Protagonisten besetzt. Damit wirft Goldbach einen zeitgemäßen Blick auf Worpswede als Naturidyll und Rückzugsort für Kunstschaffende.

Sonderpreis 2014

Martina Werner

Martina Werners Werk ist ein vielschichtiges Gesamtkunstwerk: Es vereint Zeichnungen, Gemälde, Collagen, Wand- und Bodenskulpturen, Schriftarbeiten und literarische Texte. Dazu kommen Arbeiten im Außenraum, die an Land Art erinnern, sowie Performances und Videos. Ihr Schaffen steht damit beispielhaft für die seit den 1960er-Jahren voranschreitende Auflösung der Gattungsgrenzen – jene Multimedialität, die Adorno treffend als „Verfransung der Künste“ bezeichnete.

Nachwuchspreis 2014

Claudia Piepenbrock

Seit jeher ist Papiermaché als vielseitige Modelliermasse bekannt – doch Claudia Piepenbrocks aktuelle Arbeiten verwandeln gebrauchtes Papier durch ungewöhnliche Prozesse wie Kochen, Schleudern oder Schleifen in schwer wirkende, ledrige oder holzartige Objekte. Die ursprünglich leichten Materialien entfalten ein neues Eigenleben, während ihre Transformationsspuren kaum noch erkennbar sind, wie etwa in den teigartigen, brüchigen Werken „Frankfurter Allgemeine“ oder „Weser Kurier“. In Arbeiten wie „Ein Boden in Kisten“ oder „Gravitation“ verbindet sie skulpturale Formen mit graphischen Aspekten und Alltagsobjekten, wobei Bewegung, Störung und Fragilität zentrale Themen sind. Die Jury würdigt ihren experimentellen Ansatz und ermutigt sie zur weiteren künstlerischen Erforschung des Materials.

Die Nominierten 2014

Samya Boutros Mikhail, *1977 in Göttingen

Fabian Reimann, *1975 in Bremerhaven
Elske Schlüters, *1970 in Leer
Veronika Schuhmacher, *1969 in Berchtesgaden

Ausstellungsansichten / Preisverleihung

Die Jury

Auswahljury

Dr. Julia Draganovic
Direktorin der Kunsthalle Osnabrück

Dr. Sabine Maria Schmidt
Freie Kuratorin

Dr. Ludwig Seyfarth
Freier Kurator

Preisjury

Kathrin Becker
Neuer Berliner Kunstverein, Leiterin Videoforum, Berlin

Rik Reinking
Sammler und Kurator aus Hamburg

Michael Stoeber

Kunstkritiker aus Hannover