Namensgeberin
Aus allen Künstlerinnen und Künstlern, die in Worpswede gelebt und gearbeitet haben, ragt eine Malerin heraus: Paula Modersohn-Becker. Nach ihrer Kindheit in Dresden und Jugendjahren in Bremen kam die 22-jährige Paula Becker 1897 erstmals nach Worpswede und ließ sich wenig später hier nieder. Wenig beachtet von ihren bereits berühmten männlichen Künstlerkollegen ging sie in den folgenden Jahren ihren ganz eigenen Weg.
Im Wechsel zwischen dem beschaulichen Worpwswede und der Kunstmetropole Paris entwickelte sie ihre ganz eigene Bild- und Formensprache. Ihr Motivkanon war vom Leben in der Worpsweder Moorlandschaft geprägt, ihre malerische Formensprache allerdings erhielt die entscheidenden Impulse durch vier längere Paris-Aufenthalte. Dort begegnete sie den Meisterwerken vergangener Epochen und setzt sich intensiv mit den neuesten Strömungen der europäischen Kunst-Avantgarde auseinander.
Die Künstlerin starb im Jahr 1907 im Alter von nur 31 Jahren. Innnerhalb weniger Jahre schuf sie ein Werk, das nicht nur durch seinen Umfang (über 600 Gemälde), sondern vor allem durch seine wegweisende formale Radikalität bis heute beispiellos geblieben ist. Es hebt die Künstlerin, die zeit ihres Lebens praktisch keine öffentliche Beachtung fand, in den Rang einer führenden Wegbereiterin der künstlerischen Moderne.
Das Paula Modersohn-Becker Museum in der Bremer Böttcherstraße präsentiert dauerhaft Meisterwerke seiner Namensgeberin.
Die Beachtung, die ihr Werk und ihr Leben finden, wächst bis zum heutigen Tag; und erst jetzt, über einhundert Jahre nach ihrem Tod, lässt sich ihre künstlerische Leistung wirklich angemessen erfassen.
Ihr Werk ist ungeachtet der wesentlichen stilistischen Impulse, die sie in Paris erhielt, in seinen Motiven immer in Worpswede und der Landschaft des Teufelsmoors verwurzelt geblieben. Der Preis steht somit gleichermaßen für Aufbruch und Weltoffenheit wie für eine regionale Verortung der Kunst.
Für viele Künstler und Künstlerinnen in der Region ist die Malerin Ikone, Referenzpunkt und Maßstab für das eigene künstlerische Tun. Der Paula Modersohn-Becker Kunstpreis des Landkreises Osterholz greift die besondere Beziehung der Menschen zu dieser herausragenden Künstlerin auf und möchte der Malerin - in Worpswede, dem für ihr Leben und ihr Schaffen entscheidenden Ort - mit der Namensgebung ein lebendiges, sich schöpferisch weiter entwickelndes Denkmal setzen.
Ansprechpartner/in
Frau Villwock ![]() | |
Kreishaus I, Nebengebäude, Zimmer 233 Osterholzer Straße 23 27711 Osterholz-Scharmbeck Telefon: 04791 930-3444 Telefax: 04791 930-113444 E-Mail: ursula.villwock@landkreis-osterholz.de |